Obwohl Joseph Suder vom Klavier herkam und dieses Instrument in seiner Kammermusik große Bedeutung erlangte, blieb die Zahl der Klavierwerke ziemlich klein. Seine einzige Sonate entstand schon 1918 und wurde im Todesjahr 1980 gründlich überarbeitet. Das Scherzo daraus ist zum beliebten Einzelstück - à la Chopin - geworden. Eine Gruppe von Stücken "nach alter Art", aber auch weitere frühe Klavierkompositionen wurden 1952 und später ebenfalls revidiert.
Von besonderer Ausdruckskraft sind die letzten vier Klavierstücke von 1951; sie wurden ohne Einzeltitel veröffentlicht, jedoch hat der Komponist für jedes Stück auch eine sinndeutende Überschrift notiert, die als Hinleitung zur Stimmung hilfreich für die Interpretation sein kann. Seinen Walzerzyklus übertrug er auch für Klavier zwei- und vierhändig.